Lebensmittel-Etiketten verstehen: So finden Sie versteckte Allergene

Lebensmittel-Etiketten verstehen: So finden Sie versteckte Allergene

15.01.2025

Verursachen bestimmte Lebensmittel oder Lebensmittelgruppen schwere allergische Reaktionen – einen sogenannten anaphylaktischen Schock – gilt es, diese im Alltag zu vermeiden. Solange man Mahlzeiten zuhause selbst zubereitet, fällt das relativ leicht. Doch im Supermarkt oder Restaurant kann es schon schwieriger werden, die Zutatenlisten und Etiketten zu lesen und zu verstehen.

In der EU besteht eine Kennzeichnungspflicht für vorverpackte und lose Waren. Um allergieauslösende Stoffe zu erkennen, reicht ein kurzer Blick auf das Lebensmittelverzeichnis. Oder?

  • Orientierung im Lebensmittel-Dschungel

  • Kennzeichnungspflicht

  • Versteckte Risiken beim Einkauf

  • Alltagstipps für mehr Sicherheit beim Einkaufen

  • Unterwegs an Frischetheke & Imbiss

Orientierung im Lebensmittel-Dschungel

Welche Lebensmittel sind kennzeichnungspflichtig?

Erzeuger sind verpflichtet, alle Stoffe kenntlich zu machen, die als Hauptauslöser für allergische Reaktionen identifiziert wurden. Das sind aktuell insgesamt 14 Lebensmittel beziehungsweise Lebensmittelgruppen.

  • Glutenhaltiges Getreide: Weizen (Dinkel und Khorasan-Weizen), Roggen, Gerste, Hafer und deren Hybrid-Stämme
  • Krebstiere
  • Eier
  • Fische
  • Erdnüsse
  • Soja
  • Milch, einschließlich Laktose
  • Schalenfrüchte: Mandel, Hasel-, Wal-, Cashew-, Pekan-, Macadamia-/Queensland- und Paranuss, Pistazie
  • Sellerie
  • Senf
  • Sesamsamen
  • Schwefeldioxid und Sulfite (ab 10 mg pro kg oder Liter)
  • Lupinen
  • Weichtiere und daraus hergestellte Erzeugnisse

Natürlich gibt es noch weit mehr Lebensmittel, die eine Allergie auslösen, aber nicht unter die Kennzeichnungspflicht fallen.

Kennzeichnungspflicht

Lebensmittel-Etiketten verstehen

Enthält ein Produkt eines der 14 Lebensmittel oder Erzeugnisse aus diesen, muss das auf dem Etikett gekennzeichnet sein. Auch sogenannte Hilfsstoffe wie beispielsweise Fischgelatine, die häufig als Klärhilfsmittel in Bier und Wein eingesetzt wird, muss auf dem Lebensmittel-Etikett aufgeführt sein.

Die Kennzeichnung können Sie in unterschiedlicher Weise auf dem Lebensmittel-Etikett finden:

  • Produktbezeichnung: Das Allergen geht aus der Produktbezeichnung hervor. Beispielsweise weist der Produktname “Weizen-Vollkornbrot” direkt auf den Inhaltsstoff Weizen hin.
  • Lebensmittelverzeichnis: Allergene sind direkt im Lebensmittelverzeichnis hervorgehoben (z. B. farblich) aufgeführt.
  • “Enthält ...” oder “Kann Spuren von ... enthalten”: Gibt es kein Lebensmittelverzeichnis oder es handelt sich nur um einen Hilfsstoff oder eine kleine Menge, können Erzeuger auch auf diese Möglichkeit zurückgreifen. Aber Achtung: Welche Menge sich hinter “Spuren” verbirgt, ist nicht geregelt und auch hier ist Vorsicht geboten.
Beispielhafte Abbildung von Inhaltsstoffen in Lebensmitteln

Bei loser Ware, beispielsweise an der Frischetheke oder im Restaurant, gibt es zwar keine Etiketten aber auch eine Kennzeichnungspflicht. Hier können Sie beispielsweise die Mitarbeitenden nach den Allergenen und Inhaltsstoffen fragen, oder aber Sie bitten um eine schriftliche Auflistung. Hier wird Ihnen häufig eine Mappe oder ein Allergenverzeichnis gereicht, indem Sie selbst nachlesen können.

Versteckte Risiken beim Einkauf

Stolpersteine beim Einkauf mit Allergie

Reagieren sie allergisch auf ein Lebensmittel, das nicht unter die Kennzeichnungspflicht fällt, gibt es einige Stolpersteine, die Sie kennen sollten.

Macht “Ihr” Allergen weniger als zwei Prozent im Endprodukt aus, muss das Lebensmittel nicht als Zutat aufgeführt werden. In zusammengesetzten Lebensmitteln wie beispielsweise Gewürz- und Kräutermischungen reichen häufig Oberbegriffe wie beispielsweise “Kräuter” oder “Gewürze” aus. Nur die 14 häufigsten Auslöser müssen zwingend namentlich genannt werden. Trägerstoffe und Hilfsmittel ohne technologische Wirkung (wie zum Beispiel Klärhilfsmittel in Wein, Bier und Saft), müssen ebenfalls nicht im Zutatenverzeichnis aufgelistet werden.

Auch hinter alternativen Bezeichnungen wie den E-Nummern oder Überbegriffen wie Lecithin kann sich ein Allergen verbergen.

Alltagstipps für mehr Sicherheit beim Einkaufen

Sicher einkaufen: Fünf Tipps für den Alltag

  1. 1. Verlassen Sie sich nicht auf Ihnen bekannte Produkte – Rezepte können jederzeit geändert werden.
  2. 2. Heben Sie Umverpackungen auf. Auf Einzelverpackungen aus Großgebinden besteht keine Pflicht Allergene zu kennzeichnen.
  3. 3. Vermeiden Sie stark verarbeitete Lebensmittel mit langen Zutatenlisten.
  4. 4. Kennen Sie auch alternative Bezeichnungen für ihr Allergen, gerade wenn Sie nicht auf einen der 14 Hauptauslöser allergisch sind.
  5. 5. Nutzen Sie Hilfsmittel zur Unterstützung wie beispielsweise Apps, die Informationen zu Inhaltsstoffen geben.

Unterwegs an Frischetheke & Imbiss

Unsere Zusatz-Tipps für die Frischetheke

  • Lassen Sie sich schriftlich Auskunft geben, so sind Sie auf der sicheren Seite.
  • Sensibilisieren Sie Ihr Gegenüber und weisen auf Ihre Allergie hin.

Sicheres Einkaufen und das Essen im Restaurant sind mit einer Allergie möglich, solange Sie ein paar Dinge beachten. Fragen Sie dennoch besser einmal mehr nach und informieren Sie Ihr Umfeld über Ihre Allergie. Tragen Sie für den Notfall außerdem immer Ihren Fastjekt® Autoinjektor bei sich.

Erinnern Sie sich an dieses Mantra: Blau zum Himmel. Orange zur Haut.

Erfahren Sie hier mehr zur richtigen Anwendung von Fastjekt®:

Wie wende ich Fastjekt® richtig an?

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