Antworten auf fünf Fragen zu Anaphylaxie

Artikel zu Antworten auf 5 wichtige Anaphylaxie-Fragen

Antworten auf fünf Fragen zu Anaphylaxie

28.02.2025

Wer selbst betroffen ist oder ein Kind mit Anaphylaxierisiko hat, kennt die vielen Unsicherheiten und Fragen, die im Alltag auftauchen: Was genau passiert bei einer Anaphylaxie? Wie erkennt man die ersten Symptome? Und stimmt es, dass nicht jede Allergie gleich ein hohes Risiko für eine schwere allergische Reaktion oder Anaphylaxie bedeutet?

In diesem Artikel geben wir Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um das Thema:

1. Was ist Anaphylaxie?

Anaphylaxie ist eine schwere allergische Reaktion. Sie kann sehr plötzlich auftreten, sich rasch verschlimmern und lebensbedrohlich sein. Häufige Auslöser sind bestimmte Nahrungsmittel, Insektenstiche und Medikamente. Neben den Auslösern, den sogenannten Allergenen, gibt es zudem auch Kofaktoren, die das Auftreten einer Anaphylaxie begünstigen oder auch verstärken können. Hierzu gehören zum Beispiel körperliche Anstrengung oder die Einnahme bestimmter Medikamente wie Beta-Blocker oder ACE-Hemmer.

2. Sind alle Menschen mit Allergien einem Anaphylaxierisiko ausgesetzt?

Nein, zum Glück nicht. Viele Menschen mit Allergien erleben nur leichte bis mittelschwere Reaktionen. Diese sind meist nicht lebensgefährlich und lassen sich gut behandeln. Ein erhöhtes Anaphylaxierisiko besteht in der Regel nur bei bestimmten Allergien und bisweilen auch nur unter bestimmten Begleitumständen und Situationen.

3. Woher weiß ich, ob bei mir ein Anaphylaxierisiko besteht?

Wenn Sie vermuten, dass Sie oder Ihr Kind eine Allergie gegen Lebensmittel, Insektenstiche, Medikamente oder andere Auslöser haben, sollten Sie sich ärztlich beraten lassen. Ein Allergietest und ein ausführliches Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt helfen, das Risiko einer schweren allergischen Reaktion besser einzuschätzen. Bei Bedarf erfolgt die Überweisung an eine allergologische Fachpraxis. Nur medizinisches Fachpersonal kann sicher feststellen, ob eine Anaphylaxiegefahr besteht – und was in einem Notfall zu tun ist.

4. Welche Anzeichen und Symptome deuten auf eine Anaphylaxie hin?

Anaphylaxie betrifft meist mehrere Organsysteme gleichzeitig. Sobald Symptome bei zwei verschiedenen Organsystemen auftreten, sollte ein Adrenalin-Autoinjektor sofort eingesetzt werden. Typische Symptome eines anaphylaktischen Schocks sind:

  • Haut:
    • Juckende Hautausschläge (Rötungen oder Quaddeln)
    • Schwellungen (vor allem im Gesicht, an den Lippen oder Augen)
    • Rötung der Haut (Haut wird plötzlich rot), Blässe (Gesicht oder Körper wird sehr blass
  • Atmung
    • Atemnot (Schwierigkeiten beim Atmen)
    • Pfeifendes Geräusch beim Atmen (besonders beim Ausatmen)
    • Husten (vor allem bei Schwierigkeiten mit den Atemwegen)
    • Engegefühl in der Brust (das Gefühl, als ob die Brust zugeschnürt wird)
    • Probleme mit dem Einatmen (wegen Schwellungen in den Atemwegen)
  • Herz-Kreislaufsystem
    • Niedriger Blutdruck (schwacher Kreislauf, Schwindel oder Ohnmacht)
    • Schneller Herzschlag (Herz schlägt sehr schnell)
    • Schwäche oder Ohnmacht (Gefühl, dass man umkippen könnte)
    • Starkes Schwitzen
    • Blasse Haut (die Haut sieht blass aus)
  • Magen-Darm-Trakt
    • Erbrechen
    • Durchfall
    • Bauchschmerzen (Krämpfe oder starke Schmerzen im Bauch)
    • Übelkeit (das Gefühl, sich übergeben zu müssen)
    • Blähungen (ein Völlegefühl oder Aufgeblähtsein im Bauch)


HINWEIS: Eine schwere allergische Reaktion ist ein medizinischer Notfall und erfordert dringend Erste Hilfe, gefolgt von einer Behandlung durch medizinisches Fachpersonal. Mehr dazu finden Sie unter „Wann wird Fastjekt® angewendet?“.

5. Mein Arzt hat mir Fastjekt® verschrieben. Reicht das im Ernstfall aus?

Fastjekt® und Fastjekt® Junior Autoinjektoren wurden entwickelt, um schwere allergische Reaktionen zu behandeln und mögliche lebensbedrohliche Symptome im Falle eines allergischen Schocks entgegenzuwirken. Nach dem Einsatz des Fastjekt® sollten Patienten umgehend weiter ärztlich versorgt und kontrolliert werden.

Wenn bei Ihnen oder Ihrem Kind ein Anaphylaxierisiko diagnostiziert wird, informieren Sie sich ausführlich darüber, wie Sie im Notfall rasch sowie richtig handeln und trainieren Sie die Anwendung von Fastjekt® regelmäßig mit einem Trainerpen. Ihr Arzt oder Patientenorganisationen stehen Ihnen dabei zur Seite. Vereinbaren Sie einen Termin und klären Sie dort all Ihre Fragen und Unsicherheiten.

Wer ein Anaphylaxierisiko hat, sollte unbedingt:

  • den Umgang mit dem Autoinjektor regelmäßig mit einem Trainerpen üben
  • Angehörige und Betreuungspersonen informieren
  • und einen individuellen Notfallplan mit dem Arzt besprechen.

Referenzen

  • Ring J et al. Adrenalin in der Akutbehandlung der Anaphylaxie. Deutsches Ärzteblatt Int 2018; 115:528–34.​
  • Ring J et al. Leitlinie zu Akuttherapie und Management der Anaphylaxie – Update 2021, Allergo J Int 2021; 30: 1–25.​
  • Deutscher Allergie- und Asthmabund (dAAb): Anaphylaxie [Internet]. Mai 2023 2023 [letzter Zugriff am 11.04.2025].
  • FASTJEKT® Gebrauchsinformation, aktueller Stand
  • FASTJEKT® Junior Gebrauchsinformation, aktueller Stand